Finde die richtige Bohrmaschine!
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- Veröffentlicht: Montag, 11. Juni 2018 11:58
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Nachdem wir bereits in einem Beitrag über die Bosch PSA philosophiert haben, möchten wir uns nun dem Thema der Bohrmaschinen widmen.
Hobbyhandwerker sind sehr oft unsicher, welche Bohrmaschine sie kaufen sollten. Im Folgenden werden die Unterschiede zwischen den jeweiligen Bohrmaschinen erklärt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den Bohrmaschinentypen Schlagbohrmaschine und Bohrhammer.
Die Schlagbohrmaschine
Im Grunde gibt es heutzutage kaum mehr Bohrmaschinen ohne eine Schlagfunktion. Zumindest dann nicht, wenn es um ein kabelgebundenes Gerät geht. Eine Bohrmaschine verdankt ihre Bezeichnung der Drehbewegung, dank welcher sich der Bohrer in das Material arbeiten kann. Dies funktioniert spanabhebend, da die Schneiden der Bohrmaschine so geschliffen sind. Die Bohrmaschine kommt sowohl zur Bearbeitung von Metall und Holz als auch eingeschränkt zur Bearbeitung des Mauerwerks zum Einsatz.
Drehzahl
Bei den Bohrmaschinen gibt es verschiedene Drehzahlen. Die meisten Bohrmaschinen sind mit variabler Drehzahl ausgestattet, was im Normalfall durch einen elektronischen, im Schalter integrierten Regler funktioniert. Hochwertigere Bohrmaschinen besitzen zudem noch zwei mechanische Gänge mit Umschaltfunktion. Die maximale Drehzahl kann hier mit Hilfe des eingebauten Getriebes verändert werden. Somit erreichen die Bohrmaschinen im unteren Gang ein höheres Drehmoment bei einer geringen Drehzahl. Im Oberen Gang erreichen sie wiederum ein kleines Drehmoment mit hoher Drehzahl. Die Werte, welche hier im ersten Gang etwa 1000 U/min und im zweiten Gang um die 3000 U/min betragen, halbieren sich bei einem Akku-Gerät.
Die hochwertigeren Bohrmaschinen besitzen eine verbaute Elektronik, welche es ermöglicht, dass die Drehzahl unter Last konstant bleibt. Ob diese Funktion von einem Hobbyhandwerker jedoch tatsächlich gebraucht wird, bleibt den individuellen Vorlieben überlassen. Für solch eine Bohrmaschine müsste man jedenfalls deutlich mehr Geld ausgeben.
Bohrfutter einer Bohrmaschine
Eine billige Bohrmaschine besitzt meist ein herkömmliches Zahnkranz Bohrfutter. Man benötigt in diesem Fall einen speziellen Schlüssel, um den Bohrer damit einzuspannen. Ganz anders ist es jedoch beim Schnellspannbohrfutter, da hier das Anziehen ohne jegliches Werkzeug gelingt. Somit wird ein schnellerer Bohrwechsel ermöglicht. Wenn der Bohrer eher gelegentlich zur Anwendung kommt, reicht die erste Option vollkommen aus.
Wenn es um die Bohrer geht, so können grundsätzlich alle Bohrer verwendet werden, deren Durchmesser in das Bohrfutter passt.
Schlagwerk
Durch das Schlagwerk können Löcher in das Mauerwerk gebohrt werden. Denn hier reicht eine Drehbewegung meist nicht aus. So bewegen sich die Beton- und Steinbohrer zusätzlich nach vor und zurück dank zwei Zahnscheiben, welche mit den Zähnen übereinander rattern.
Die Schlagwerke mit Metallkugeln sind fast verschleißfrei. Die maximale Drehzahl beträgt etwa 50 000 Schläge pro Sekunde. Beim Kauf einer Bohrmaschine sollte dies jedoch nicht unbedingt ein Kaufkriterium sein, da solche Schlagwerke eine eher geringe Schlagenergie aufweisen. Dies bedeutet konkret, dass massiver Beton mit diesen nicht bewältigt werden kann.
Rutschkupplung
Eine Rutschkupplung besitzen nur ganz teure Geräte. Diese wird bei Holz kaum gebraucht und macht eher Sinn bei Metall.
Der Bohrhammer
Ein Bohrhammer dient zur Bearbeitung des Mauerwerkes, des Betons usw. Neben der Bohrfunktion bietet dieses Gerät noch die Funktion, das Bohrfutter in einer Position zu fixieren. Dadurch kann es wie ein Stemmhammer benutzt werden.
Drehzahl
Im Vergleich zur Bohrmaschine ist die Drehzahl hier eher gering, etwa 500 bis 1000 U/min. Zwei Gänge sind hier eher selten. Doch diesen Geräten liegt ein weiteres Bohrfutter bei, mit dem gewöhnliche Bohrer eingespannt werden können.
Bohrfutter
Bei Bohrfutter unterscheidet man hier zwischen der SDS-Plus, einem 10mm Schaft, dem größeren SDS-Max mit 18mm Schaft und dem SDS-Quick von Bosch mit 6,5mm Schaft für kleinere Akku-Bohrhammer. Für besonders große Modelle wird das SDS-Hex Format verwendet. Hier wird der SDS-Bohrer in das Bohrfutter nur eingesteckt und rastet anschließend ein, wobei der Schaft des Bohrers mit einem Gummimanschette umschlossen wird. Die Standzeit des Bohrfutters kann durch das Einfetten des Bohrers mit Bohr- und Meiselfett erhhöht werden. Ansonsten müssen die Bohrer zum Bohrfutter passen.
Schlagwerk
Es werden in der Regel pneumatische Schlagwerke verbaut. Der Schlagbolzen wird durch intern erzeugte Druckluft in Richtung Bohrer beschleunigt, bis er auf den Bohrer einschlägt. Anschließend wird die Schlagenergie vom Bohrer in das Mauerwerk übertragen, sodass sich der Bohrer seinen Weg freimeißelt.
Die Schlagenergie bei Bohrhämmern wird in Joule angegeben.
Rutschkupplung
Die Rutschkupplung ist nicht bei allen Modellen verbaut. Bleibt der Bohrer im Bohrloch stecken, wird die Drehbewegung bei der Überschreitung eines gewissen Drehmoments unterbrochen, wenn die Rutschkupplung vorhanden ist. Ohne diese dreht sich die Maschine weiter, was gewisse Verletzungsrisiken mit sich bringt.